Machen Sie aus Ihrer Wartezeit am Bahnhof doch mal wertvolle Lesezeit. Ganz gleich, ob Sie nur 5 Minuten haben oder sogar 30. Tauchen Sie ein in große Werke der Weltliteratur. Lassen Sie sich von den Gedanken der größten Erzähler:innen und Denker:innen aller Zeiten berühren.
Ihre Version* von „Der Zauberberg“ von Thomas Mann in:
Link zu diesem Abschnitt kopierenHans Castorp, ein einfacher Hamburger, reiste im Hochsommer nach Davos-Platz. Die weite Fahrt, ein jäher Aufstieg durch mehrerer Herren Länder, ließ ihn die Relativität der Zeit erahnen. Bei seinem Vetter Joachim Ziemßen, einem Bild der Jugendkraft, offenbarte sich eine neue Welt. Joachims bronzefarbenes Gesicht und zynische Erzählungen über „Leichen per Bobschlitten“ prägten die ungewohnten Lebensbedingungen.
Hans Castorp, Familiensöhnchen und Zärtling, empfand eine Mischung aus Neugier und Ängstlichkeit. Dr. Krokowski, der „Seelenzergliederung“ betrieb, verstärkte diese Verwirrung. Hans Castorp, der sich für gesund hielt, lehnte ärztliche Behandlung ab, doch die Atmosphäre des Ortes begann, seine festen Begriffe von Zeit, Gesundheit und Normalität zu erschüttern.
Hans Castorps blasse Erinnerungen an seine Eltern und ihr früher Tod prägten ihn. Sein Großvater, Senator Hans Lorenz Castorp, eine klassizistische Charakterfigur, erzog ihn. Die Würde des Großvaters, seine schneeweiße Binde und die Betrachtung der Taufschale zeigten Hans Castorp die lange Tradition und Vergänglichkeit. Diese Erfahrungen prägten ihn tief. Nach dem Tod des Großvaters kam Hans Castorp in die Obhut seines Onkels, Konsul Tienappel.
Hier wuchs er in einer Atmosphäre aus Weltkrämertum und Wohlleben auf, geprägt von der feuchten Luft der Großstadt. Doch die Erinnerung an die Großväter, ihre unterschiedlichen Lebensweisen und die damit verbundenen Vorstellungen von Zeit und Ewigkeit, von Ordnung und Rebellion blieben in Hans Castorp lebendig und beeinflussten seine Wahrnehmung der neuen Umgebung in Davos. Die Konfrontation mit Madame Chauchat, deren „tatarische Physiognomie“ und „Steppenwolfs-Lichter“ ihn faszinierten, weckte in ihm eine „wilde, drangvolle“ Leidenschaft. Die Gespräche mit dem Humanisten Settembrini und dem jesuitischen Revolutionär Naphta verstärkten seine innere Zerrissenheit. Hans Castorp, nun ein „Sorgenkind des Lebens“, suchte den Sinn des Lebens und des Todes.
Hans Castorp, ein einfacher Hamburger, reiste im Hochsommer nach Davos-Platz. Die Reise, ein jäher Aufstieg, ließ ihn die Relativität der Zeit erahnen. Bei seinem Vetter Joachim Ziemßen, einem Bild der Jugendkraft, offenbarte sich eine neue Welt. Joachims bronzefarbenes Gesicht und zynische Erzählungen über „Leichen per Bobschlitten“ prägten die ungewohnten Lebensbedingungen. Hans Castorp, Familiensöhnchen, empfand Neugier und Ängstlichkeit. Dr. Krokowski, der „Seelenzergliederung“ betrieb, verstärkte diese Verwirrung. Hans Castorp, der sich für gesund hielt, lehnte ärztliche Behandlung ab, doch die Atmosphäre des Ortes begann, seine festen Begriffe von Zeit, Gesundheit und Normalität zu erschüttern.
Hans Castorps blasse Erinnerungen an seine Eltern und ihr früher Tod prägten ihn. Sein Großvater, Senator Hans Lorenz Castorp, eine klassizistische Charakterfigur, erzog ihn. Die Würde des Großvaters, seine schneeweiße Binde und die Betrachtung der Taufschale zeigten Hans Castorp die lange Tradition und Vergänglichkeit. Diese Erfahrungen, die den Zusammenhang zwischen Vergangenheit und Gegenwart aufzeigten, prägten ihn tief. Nach dem Tod des Großvaters kam Hans Castorp in die Obhut seines Onkels, Konsul Tienappel. Hier wuchs er in einer Atmosphäre aus Weltkrämertum und Wohlleben auf, geprägt von der feuchten Luft der Großstadt. Doch die Erinnerung an die Großväter, ihre unterschiedlichen Lebensweisen und die damit verbundenen Vorstellungen von Zeit und Ewigkeit, von Ordnung und Rebellion, blieben in Hans Castorp lebendig und beeinflussten seine Wahrnehmung der neuen Umgebung in Davos.
Hans Castorps anfängliche Heiterkeit wich einer „ehrbaren Verfinsterung“. Die ungewöhnlichen Lebensbedingungen und die Eigenheiten der Bewohner prägten seine Tage. Besonders irritierend wirkte das russische Ehepaar, dessen lärmende Intimität durch die dünnen Wände drang. Hans Castorp empfand Scham und Faszination, als er Madame Chauchat begegnete, deren „tatarische Physiognomie“ und „Steppenwolfs-Lichter“ ihn an Pribislav Hippe, einen ehemaligen Mitschüler mit slawischen Wurzeln erinnerten. Diese Begegnung weckte in ihm eine „wilde, drangvolle“ Leidenschaft, die sich als Mischung aus Ekel und Anziehung manifestierte. Die Konfrontation mit Dr. Krokowski, der die „Seelenzergliederung“ als Mittel zur Heilung pries und Krankheit als „verkappte Liebesbetätigung“ deutete, vertiefte Hans Castorps Verwirrung und seine innere Zerrissenheit, indem sie seine festen Begriffe ins Wanken brachten und ihn zu philosophischen Überlegungen anregten.
Der Winter brach herein, und mit ihm die Notwendigkeit der Anpassung. Hans Castorp, der sich zunächst für gesund hielt, musste feststellen, dass er Fieber hatte und seine „Temperatur“ stieg. Der Kauf warmer Kleidung führte ihn in den Ort, wo er erneut mit den Eigenheiten der Kurgäste konfrontiert wurde. Die Gespräche über die „Zeit“ und ihre Relativität, über die „Dauer“ und die „Vergänglichkeit“, über die „Krankheit“ und die „Gesundheit“ prägten seine Gedanken und führten ihn zu der Erkenntnis, dass die Zeit hier oben anders verlief, dass sie sich „verkürzte“ und „verlängerte“ je nach den inneren Zuständen des Menschen. Die Begegnung mit dem italienischen Humanisten Settembrini, der die Vernunft und den Fortschritt pries und die Krankheit als „Liederlichkeit“ verstand, und dem jesuitischen Revolutionär Naphta, der die Krankheit als „Liebe“ und den Tod als „Erlösung“ deutete, verstärkte Hans Castorps innere Zerrissenheit. Er fühlte sich hin und hergerissen zwischen den beiden Polen, zwischen der „Ordnung“ und der „Rebellion“, zwischen der „Gesundheit“ und der „Krankheit“, und begann, die Welt mit den Augen eines Forschenden zu betrachten, der den Sinn des Lebens und des Todes zu ergründen suchte.
Hans Castorp, ein einfacher Hamburger, reiste im Hochsommer nach Davos-Platz. Die Reise selbst, ein jäher Aufstieg, ließ ihn die Relativität der Zeit erahnen. Bei seinem Vetter Joachim Ziemßen, einem Bild der Jugendkraft, offenbarte sich eine neue Welt. Joachims bronzefarbenes Gesicht und zynische Erzählungen über „Leichen per Bobschlitten“ prägten die ungewohnten Lebensbedingungen. Hans Castorp, Familiensöhnchen, empfand Neugier und Ängstlichkeit. Dr. Krokowski, der „Seelenzergliederung“ betrieb, verstärkte diese Verwirrung. Hans Castorp, der sich für gesund hielt, lehnte ärztliche Behandlung ab, doch die Atmosphäre des Ortes begann, seine festen Begriffe von Zeit und Normalität zu erschüttern.
Hans Castorps blasse Erinnerungen an seine Eltern und ihr früher Tod prägten ihn. Sein Großvater, Senator Hans Lorenz Castorp, eine klassizistische Charakterfigur, erzog ihn. Die Würde des Großvaters, seine schneeweiße Binde und die Betrachtung der Taufschale zeigten Hans Castorp die lange Tradition und Vergänglichkeit. Diese Erfahrungen, die den Zusammenhang zwischen Vergangenheit und Gegenwart aufzeigten, prägten ihn tief. Nach dem Tod des Großvaters kam Hans Castorp in die Obhut seines Onkels, Konsul Tienappel. Hier wuchs er in einer Atmosphäre aus Weltkrämertum und Wohlleben auf, geprägt von der feuchten Luft der Großstadt. Doch die Erinnerung an die Großväter, ihre unterschiedlichen Lebensweisen und die damit verbundenen Vorstellungen von Zeit und Ewigkeit, blieben in Hans Castorp lebendig und beeinflussten seine Wahrnehmung der neuen Umgebung in Davos.
Hans Castorps anfängliche Heiterkeit wich einer „ehrbaren Verfinsterung“. Die ungewöhnlichen Lebensbedingungen und die Eigenheiten der Bewohner prägten seine Tage. Besonders irritierend wirkte das russische Ehepaar, dessen lärmende Intimität durch die dünnen Wände drang. Hans Castorp empfand Scham und Faszination, als er Madame Chauchat begegnete, deren „tatarische Physiognomie“ und „Steppenwolfs-Lichter“ ihn an Pribislav Hippe, einen ehemaligen Mitschüler mit slawischen Wurzeln erinnerten. Diese Begegnung weckte in ihm eine „wilde, drangvolle“ Leidenschaft, die sich als Mischung aus Ekel und Anziehung manifestierte. Die Konfrontation mit Dr. Krokowski, der die „Seelenzergliederung“ als Mittel zur Heilung pries und Krankheit als „verkappte Liebesbetätigung“ deutete, vertiefte Hans Castorps Verwirrung und seine innere Zerrissenheit, indem sie seine festen Begriffe ins Wanken brachten und ihn zu philosophischen Überlegungen anregten.
Der Winter brach herein, und mit ihm die Notwendigkeit der Anpassung. Hans Castorp, der sich zunächst für gesund hielt, musste feststellen, dass er Fieber hatte und seine „Temperatur“ stieg. Der Kauf warmer Kleidung führte ihn in den Ort, wo er erneut mit den Eigenheiten der Kurgäste konfrontiert wurde. Die Gespräche über die „Zeit“ und ihre Relativität, über die „Dauer“ und die „Vergänglichkeit“, über die „Krankheit“ und die „Gesundheit“ prägten seine Gedanken und führten ihn zu der Erkenntnis, dass die Zeit hier oben anders verlief, dass sie sich „verkürzte“ und „verlängerte“ je nach den inneren Zuständen des Menschen. Die Begegnung mit dem italienischen Humanisten Settembrini, der die Vernunft und den Fortschritt pries und die Krankheit als „Liederlichkeit“ verstand, und dem jesuitischen Revolutionär Naphta, der die Krankheit als „Liebe“ und den Tod als „Erlösung“ deutete, verstärkte Hans Castorps innere Zerrissenheit. Er fühlte sich hin und hergerissen zwischen den beiden Polen, zwischen der „Ordnung“ und der „Rebellion“, zwischen der „Gesundheit“ und der „Krankheit“, und begann, die Welt mit den Augen eines Forschenden zu betrachten, der den Sinn des Lebens und des Todes zu ergründen suchte.
Die Zeit verging, und Hans Castorp gewöhnte sich an die Lebensweise im Sanatorium. An die unendliche Wiederholung der Tage, an denen die Zeitformen verschwimmen in eine ausdehnungslose Gegenwart, in welcher man dir ewig die Suppe bringt. Er beobachtete die Kurgäste und begann, die Welt mit neuen Augen zu sehen. Die „plötzliche Klarheit“ offenbarte ihm die tieferen Zusammenhänge zwischen Krankheit und Gesundheit, Leben und Tod. Er erkannte, dass die Krankheit nicht nur ein körperlicher, sondern auch ein „geistiger“ und „seelischer“ Zustand war. Er verstand, dass die Zeit hier oben nicht nur verging, sondern auch „zeitigte“, dass sie Veränderungen hervorbrachte und dass diese Veränderungen nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich waren, die den Menschen zu einer tieferen Selbsterkenntnis führten.
Die Veränderungen in Hans Castorps Leben wurden immer deutlicher. Er verstand, dass die Krankheit nicht nur ein Übel war, sondern auch eine „Chance“ zur Selbsterkenntnis, ein Weg, die tieferen Geheimnisse des Lebens und des Todes zu ergründen. Er lernte, dass die Zeit Ereignisse intensivierte und die Erfahrungen vertiefte, indem sie ihm die Möglichkeit gab, über die oberflächlichen Erscheinungen hinauszublicken. Die Begegnungen mit den Kurgästen, ihren Krankheiten und ihren Geschichten, prägten ihn tief und führten ihn zu einer neuen Sichtweise auf die menschliche Existenz. Er begann, die Welt mit neuen Augen zu sehen, nicht nur mit den Augen des Ingenieurs, sondern auch mit den Augen des Philosophen und des Künstlers, der die tieferen Zusammenhänge des Lebens und des Todes zu ergründen suchte. Die Gespräche mit Settembrini und Naphta, die sich in ihren Ansichten widersprachen, aber doch beide die Wahrheit suchten, halfen ihm, seine eigenen Gedanken zu ordnen und eine neue Perspektive auf das Leben zu gewinnen. Er verstand, dass die Zeit hier oben nicht nur verging, sondern auch „zeitigte“, dass sie Veränderungen hervorbrachte und dass diese Veränderungen nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich waren, die den Menschen zu einer tieferen Selbsterkenntnis und zur Suche nach dem Sinn des Lebens führten. Hans Castorp, der einfache Mensch aus Hamburg, war zu einem „Sorgenkind des Lebens“ geworden, zu einem Menschen, der den Sinn des Lebens und des Todes suchte und dabei eine neue, tiefere Dimension der menschlichen Existenz entdeckte.
Es war im Hochsommer, als der junge Hans Castorp, ein einfacher Mensch aus Hamburg, seiner Vaterstadt, die weite Reise nach Davos-Platz im Graubündischen antrat. Drei Wochen, so der Plan, sollte sein Besuch währen, doch schon die Fahrt selbst, ein jäher und zäher Aufstieg durch mehrerer Herren Länder, ließ ihn die Relativität der Zeit erahnen. Von der süddeutschen Hochebene hinauf zum Gestade des Schwäbischen Meeres, über Schlünde, die früher für unergründlich galten, und schließlich mit der Schmalspurbahn in die Höhen des Graubündischen – jede Etappe dieser Reise war ein Vorgeschmack auf die ungewohnte Welt, die ihn erwartete. Bei seiner Ankunft in Davos-Dorf, wo ihn sein Vetter Joachim Ziemßen, ein Bild der Jugendkraft und wie für die Uniform geschaffen, erwartete, offenbarte sich ihm eine neue Welt, deren Gesetze und Rhythmen sich von denen seiner Heimatstadt grundlegend unterschieden. Joachim, dessen Gesichtshaut durch Sonnenbrand beinahe bronzefarben geworden war, sprach von seiner fünfmonatigen Kur und den ungewöhnlichen Lebensbedingungen hier oben, die den Begriff der Zeit zu ändern schienen. Hans Castorp, Familiensöhnchen und Zärtling, empfand eine Mischung aus Neugier und Ängstlichkeit, als er die dünne, inhaltsleere Höhenluft atmete und von Joachims zynisch anmutenden Erzählungen über die „Leichen per Bobschlitten“ hörte, eine makabre Realität, die ihm sogleich die Ernsthaftigkeit des Ortes vor Augen führte. Im Sanatorium „Berghof“ angekommen, begegnete er dem Assistenten Dr. Krokowski, einem bleichen, breitschultrigen Mann mit einem langen Vollbart, der „Seelenzergliederung“ mit den Patienten betrieb. Hans Castorp, der sich selbst für gesund hielt und seine Anwesenheit als bloßen Besuch verstand, wies jegliche ärztliche Behandlung ab, doch die Atmosphäre des Ortes, die ungewohnte Höhe und die seltsamen Gepflogenheiten der Kurgäste begannen bereits, ihre Wirkung auf ihn zu entfalten, indem sie seine festen Begriffe von Zeit, Gesundheit und Normalität ins Wanken brachten.
Hans Castorps Erinnerungen an sein Elternhaus waren blass, seine Eltern früh verstorben, ein Umstand, der ihn früh mit der Vergänglichkeit des Lebens konfrontierte. Sein Großvater, Senator Hans Lorenz Castorp, eine Charakterfigur des nordischen Klassizismus, hatte ihn in seinen letzten anderthalb Lebensjahren erzogen. Der Großvater, der das Kinn in einer hohen, schneeweißen Binde trug und dessen Bewegungen von tiefer und unbewusster Aufmerksamkeit begleitet waren, erschien dem jungen Hans Castorp als die eigentliche und wahre Gestalt, während die Alltagserscheinung des Großvaters nur eine Interimsanpassung war, ein Bild der Würde und Beständigkeit, das Hans Castorp tief beeindruckte. Bei der Betrachtung der Taufschale, eines silbernen Erbstücks der Familie, erfuhr Hans Castorp von der langen Tradition und der Vergänglichkeit der Zeit, von den Namen seiner Vorfahren, die sich in das Metall eingegraben hatten. Diese Erfahrungen, die ihm den Zusammenhang zwischen Vergangenheit, Gegenwart und seinem eigenen Leben aufzeigten, prägten ihn tief. Nach dem Tod des Großvaters wechselte Hans Castorp Haus und Umgebung und trat in die Obhut seines Onkels und Pflegevaters, Konsul Tienappel, ein. Hier wuchs er in einer Atmosphäre aus Weltkrämertum und Wohlleben auf, geprägt von der feuchten Luft der großen Meerstadt, den Gerüchen von Kohle und Teer und dem Anblick der mächtigen Dampfdrehkrane an den Hafenkais. Doch die Erinnerung an die Großväter, ihre unterschiedlichen Lebensweisen und die damit verbundenen Vorstellungen von Zeit und Ewigkeit, von Ordnung und Rebellion blieben in Hans Castorp lebendig und beeinflussten seine Wahrnehmung der neuen Umgebung in Davos, wo die Welt sich in einem anderen Licht darstellte.
Die anfängliche Heiterkeit Hans Castorps wich einer „ehrbaren Verfinsterung“, als er die ungewöhnlichen Lebensbedingungen im Sanatorium und die Eigenheiten seiner Bewohner kennenlernte. Das morgendliche Ritual der Rasur, die kühle Höhenluft, die er als „ausgezeichnet“ empfand, und die Beobachtung der Kurgäste, die in ihren eigenen Rhythmen lebten, geprägt von Krankheit und einer seltsamen Mischung aus Gleichgültigkeit und Heiterkeit, prägten seine Tage. Besonders irritierend wirkte auf ihn das russische Ehepaar, dessen lärmende Intimität durch die dünnen Wände des Sanatoriums drang, ein Umstand, der Hans Castorp zu der Erkenntnis führte, dass die Wände hier oben „schändlich billig gebaut“ waren. Hans Castorp empfand eine Mischung aus Scham und Faszination, als er Madame Chauchat begegnete, einer Frau von „tatarischer Physiognomie“ und „Steppenwolfs-Lichtern“, deren Erscheinung ihn an Pribislav Hippe erinnerte, einen Mitschüler aus seiner Jugend, der ihn einst mit seinen „Kirgisenaugen“ angesehen hatte. Diese Begegnung weckte in ihm eine „wilde, drangvolle“ Leidenschaft, die er sich zunächst nicht eingestehen wollte, eine Leidenschaft, die sich in seinem Herzen als eine Mischung aus Ekel und Anziehung manifestierte. Die Konfrontation mit Dr. Krokowski, der die „Seelenzergliederung“ als Mittel zur Heilung pries und die Krankheit als „verkappte Liebesbetätigung“ deutete, und die damit verbundenen Gespräche über die Natur von Liebe und Krankheit, vertieften Hans Castorps Verwirrung und seine innere Zerrissenheit, indem sie seine festen Begriffe von Zeit, Gesundheit und Normalität ins Wanken brachten und ihn zu philosophischen Überlegungen anregten.
Der Winter brach herein, und mit ihm die Notwendigkeit, sich den neuen klimatischen Bedingungen anzupassen. Hans Castorp, der sich zunächst für gesund hielt, musste feststellen, dass er Fieber hatte und seine „Temperatur“ stieg, ein Umstand, der ihn mit einer Mischung aus Sorge und Faszination erfüllte. Die Notwendigkeit, warme Kleidung und einen Pelzmantel zu kaufen, führte ihn in den Ort, wo er erneut mit den Eigenheiten der Kurgäste konfrontiert wurde, die sich in ihren Winterkleidern und mit ihren Sportgeräten als eine eigene Gesellschaft darstellten. Die Gespräche über die „Zeit“ und ihre Relativität, über die „Dauer“ und die „Vergänglichkeit“, über die „Krankheit“ und die „Gesundheit“ prägten seine Gedanken und führten ihn zu der Erkenntnis, dass die Zeit hier oben anders verlief, dass sie sich „verkürzte“ und „verlängerte“ je nach den inneren Zuständen des Menschen. Die Begegnung mit dem italienischen Humanisten Settembrini, der die Vernunft und den Fortschritt pries und die Krankheit als „Liederlichkeit“ verstand, und dem jesuitischen Revolutionär Naphta, der die Krankheit als „Liebe“ und den Tod als „Erlösung“ deutete, verstärkte Hans Castorps innere Zerrissenheit. Er fühlte sich hin und hergerissen zwischen den beiden Polen, zwischen der „Ordnung“ und der „Rebellion“, und begann, die Welt mit den Augen eines Forschenden zu betrachten, der den Sinn des Lebens und des Todes zu ergründen suchte.
Die Zeit verging, und Hans Castorp gewöhnte sich an die Lebensweise im Sanatorium, die sich in einem festen Rhythmus von Mahlzeiten, Liegekuren und Spaziergängen manifestierte. Er lernte, dass die „Ewigkeitssuppe“, die er hier oben aß, nicht nur eine Mahlzeit war, sondern ein Symbol für die unendliche Wiederholung der Tage, ein Ausdruck der Monotonie, die das Leben hier oben prägte. Er beobachtete die Kurgäste, ihre Rituale und ihre Krankheiten, und begann, die Welt mit neuen Augen zu sehen, nicht nur mit den Augen des Ingenieurs, sondern auch mit den Augen des Philosophen und des Künstlers, der die tieferen Zusammenhänge des Lebens und des Todes zu ergründen suchte.
Die Veränderungen in Hans Castorps Leben wurden immer deutlicher, je länger er sich im Sanatorium aufhielt. Er verstand, dass die Krankheit nicht nur ein Übel war, sondern auch eine „Chance“ zur Selbsterkenntnis, ein Weg, die tieferen Geheimnisse des Lebens und des Todes zu ergründen. Er lernte, dass die Zeit hier oben nicht nur verging, sondern auch „verdichtete“, dass sie die Ereignisse intensivierte und die Erfahrungen vertiefte, indem sie ihm die Möglichkeit gab, über die oberflächlichen Erscheinungen hinauszublicken. Die Begegnungen mit den Kurgästen, ihren Krankheiten und ihren Geschichten, prägten ihn tief und führten ihn zu einer neuen Sichtweise auf die menschliche Existenz. Die Gespräche mit Settembrini und Naphta, die sich in ihren Ansichten widersprachen, aber doch beide die Wahrheit suchten, halfen ihm, seine eigenen Gedanken zu ordnen und eine neue Perspektive auf das Leben zu gewinnen. Er verstand, dass die Zeit hier oben Veränderungen hervorbrachte und dass diese Veränderungen nicht nur äußerlich, sondern auch innerlich waren, die den Menschen zu einer tieferen Selbsterkenntnis und zur Suche nach dem Sinn des Lebens führten. Hans Castorp, der einfache Mensch aus Hamburg, war zu einem „Sorgenkind des Lebens“ geworden, zu einem Menschen, der den Sinn des Lebens und des Todes suchte und dabei eine neue, tiefere Dimension der menschlichen Existenz entdeckte.
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